Deine Art zu kommunizieren, beeinflusst deine Beziehungen, deine Konflikte und deshalb auch dein Wohlbefinden. Oft führen Missverständnisse, Vorurteile und unbewusste Reaktionen zu Konflikten und Frustrationen. Doch es gibt ein gewisses Kommunikationsmodell, das dir helfen kann, deine Verständigung zu verbessern und ein friedliches Zusammenleben zu fördern: die Gewaltfreie Kommunikation (GFK).
In diesem Artikel wirst du erfahren, wie die GFK funktioniert und welche Vorteile sie bietet, um deine Kommunikation zu verbessern und deine Beziehungen zu stärken.
Hintergrund
Die GFK wurde 1963 von Marshall B. Rosenberg entwickelt, er war ein US-amerikanischer Psychologe, Mediator, Autor und Lehrer. Sie basiert auf der Überzeugung, dass deine Sprache und dein Verhalten oft dazu beitragen, Konflikte und Missverständnisse zu schaffen. Durch die GFK kannst du lernen, deine Kommunikation auf eine Weise zu gestalten, die Empathie fördert, deine Bedürfnisse klar ausdrückt und den Bedürfnissen anderer gerecht wird.
Die 4-Schritte der Gewaltenfreien Kommunikation
Das GFK-Modell besteht ausfolgenden vier Schritten:
- Beobachtung: Beschreibe die Situation oder das Verhalten, auf das du reagierst, ohne es zu bewerten oder zu interpretieren.
z.B. „Du tippst auf deinem Handy herum, während ich mit dir spreche.“
- Gefühle: Identifiziere deine eigenen Gefühle, die durch die Situation hervorgerufen werden. Drücke dich dabei in „Ich“-Aussagen aus und vermeide es, anderen die Schuld zu geben oder andere zu beschuldigen.
z.B. „Du tippst auf deinem Handy herum, während ich mit dir spreche – jetzt fühle ich mich traurig und frustriert.“
- Bedürfnisse: Identifiziere deine eigenen Bedürfnisse, die durch die Situation beeinflusst werden. Benutze dabei eine klare, spezifische und positive Sprache, die deine Bedürfnisse auf den Punkt bringt.
z.B. „Du tippst auf dem Handy, während ich mit dir spreche – ich fühle mich traurig und frustriert. Es ist mir wichtig meine Erfahrung mit jemandem zu teilen.“
- Bitte: Bitte um das, was du brauchst, ohne Forderungen zu stellen oder andere unter Druck zu setzen. Sei dabei respektvoll und achte darauf, dass deine Bitte klar, konkret und erreichbar ist.
z.B. „Du tippst auf dem Handy, während ich mit dir spreche – ich fühle mich traurig und verärgert. Es ist mir wichtig meine Erfahrung mit jemandem zu teilen. Würdest du für 5 Minuten dein Handy weglegen und mir zuhören?
Die GFK bietet somit viele Vorteile. Durch das Verwenden der GFK kannst du Konflikte vermeiden und eine bessere Kommunikation in allen Bereichen des Lebens erreichen. Außerdem hilft sie dir, dich besser zu verstehen und deine Beziehungen zu verbessern. Durch die GFK wird dein Verständnis für die Bedürfnisse anderer gestärkt und es entsteht eine Kultur des Respekts und der Kooperation.
Ein weiterer Vorteil der GFK ist, dass sie in vielen Bereichen des Lebens anwendbar ist. Sie kann am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Schule oder im sozialen Kontext angewendet werden. Die GFK hilft dir dabei, die Kommunikation zu verbessern und Vertrauen aufzubauen. Sie fördert auch die Selbstreflexion und ermöglicht es, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle besser zu verstehen.
Fazit
Insgesamt ist die Gewaltfreie Kommunikation ein wirksames Kommunikationsmodell, das uns helfen kann, bessere Beziehungen aufzubauen und Konflikte zu lösen. Es gibt uns Werkzeuge an die Hand, um unsere Kommunikation auf eine Weise zu gestalten, die Respekt und Empathie fördert. Durch die Anwendung der GFK können wir ein friedliches Zusammenleben und eine Kultur des Respekts und der Zusammenarbeit schaffen.
Ich selbst habe durch die GFK mehr über mich und mein Kommunikationsverhalten gelernt und kann mich dadurch leichter ausdrücken, tiefer verstehen und damit besser umgehen. Ich bin aber auch der Meinung, dass es gerne mal hitzigere Gespräche oder Konfrontationen geben darf, doch im Grunde genommen empfinde ich das GFK-Modell sehr einleuchtend.